Theatergastspiele haben in Leutkirch eine lange Tradition. Ein Theater der ersten Stunde, welches die nach Kriegsende entstandene Kulturgemeinde nach Leutkirch holte, war das Landestheater Tübingen. Federführende Personen beim Aufbau des Leutkircher Theaters waren damals Dr. Keilbach, danach ab 1952 Dr. Fakler. Neben klassischem Theater gab es schon bald auch Opern, Operetten und Ballette zu bewundern. Um 1970 führte Schulrat i.R. Hermann Walter schließlich das Abonnement für Theater ein. Etwa 30 Besucher nutzten damals diese Möglichkeit. Bereits zwei Jahre später hatte sich die Zahl der Abonnenten mit 120 Personen vervierfacht.
Im April 1972 übernahm Gymnasialrat Heinrich Stratmann die Führung der vhs. Als großer Kulturfreund baute er das Theaterangebot deutlich aus. Stratmann holte zum ersten Mal auch große Tourneetheater nach Leutkirch. Am Samstag 3. November 1973 hob sich hier erstmals der Vorhang mit der Produktion des Schweizer Tournee-Theaters „Blick zurück im Zorn“ von John Osborne.
 
Seit 2004 steht der vhs mit der Neugestaltung der Festhalle eine gut ausgestattete Spielstätte mit umfangreicher Bühnentechnik und einer Bühnenbreite von knapp neun Metern zur Verfügung. Im Parterre wählen die Zuschauer zwischen zwölf Reihen mit je 16 Plätzen, dahinter beginnt die Tribüne mit weiteren zehn Reihen mit ebenfalls je 16 Plätzen. Die insgesamt 352 Plätze gliedern sich in zwei Rangkategorien. Im Foyer bietet die Theater-Bar ein stilvolles Ambiente, um vor Spielbeginn oder in der Pause, ein Glas Sekt oder eine andere Erfrischung zu genießen. Zur guten Tradition gehören auch die beliebten Einführungen zum Stück. Diese finden in der Regel eine halbe Stunde vor Spielbeginn im kleinen Nebensaal, dem so genannten Lohboden statt.
 
Aktuell sind pro Saison (Herbst bis Frühjahr) vier Produktionen für Erwachsene im Programm. Eine bunte Mischung, vom Schauspiel über Komödie, Drama bis zum Klassiker. Hinzu kommen Theatervorstellungen für Kinder und Jugendliche in Zusammenarbeit mit den Leutkircher Schulen.